Teile, Baugruppen oder technische Produkte sind während ihrer Lebensdauer einer Vielzahl an Umwelteinflüssen ausgesetzt, die die Funktion und/oder das Aussehen des Bauteils mehr oder weniger stark beeinflussen und eventuell die Lebensdauer reduzieren.
Wir simulieren in unseren Klimatests das Langzeitverhalten dieser Teile unter verschärften äußeren Bedingungen, um Schwachpunkte aufzudecken und spätere Schadensfälle und Reklamationen zu vermeiden.
Die Automobilbranche hat beispielsweise für ihre Produkte, die sie weltweit vermarktet, Klimawechseltests entwickelt, die sich dadurch auszeichnen, dass sich Salznebelsprühphasen mit Phasen hoher oder niedriger Temperatur, hoher und niedriger Luftfeuchte als auch mit Ruhephasen abwechseln. Diese Variationen an Salzkonzentration, Luftfeuchte und Temperatur bewirken, dass sich die Korrosionsumgebung am Werkstoff/Bauteil immer wieder ändert.
Polymere Werkstoffe sind in den verschiedensten Anwendungen unterschiedlichsten Einsatzbedingungen unterworfen. Da die Eigenschaften von Kunststoffen stark temperaturabhängig sind und auch geringe Temperaturen bereits zu einer erkennbaren Alterung führen können, ist es wichtig zu prüfen, wie sich die Einsatztemperatur über eine bestimmte Dauer auf das für eine bestimmte Anwendung ausgewähltes Material auswirkt.
Polymere Werkstoffe unterliegen einer Alterung, die nicht selten auf Temperatureinwirkungen zurückzuführen sind. So führen Spannungen im Kunststoff z.B. unter Wärmeeinwirkung zu einem Verzug des Bauteils (Verformung) und damit zu Problemen, was die Passgenauigkeit innerhalb einer Baugruppe angeht.
Möchte man Werte zur Alterung ermitteln, besteht die Herausforderung darin, die Prüfdauer möglichst gering zu halten und dennoch aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Insbesondere bei häufig wechselnden Temperaturen durch Temperaturwechseltests können beispielsweise bei Metallen und Kunststoffen – bedingt durch die verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten der Werkstoffe – Risse oder Materialablösungen entstehen.
Auch kann man häufig eine Versprödung des Materials oder eine Veränderung der mechanischen Festigkeit beobachten. Aus diesem Grund empfehlen wir, Klimalagerungen mit weiteren Überprüfungen der Produkteigenschaften (Härte, Festigkeit, Haftfestigkeit) vor und nach einer Klimalagerung zu kombinieren.